Unbeschreiblich

In der Arbeitstherapie macht man Übungen wie Zahlen vergleichen und ich kann auf einmal nicht mal mehr die Nummer der Bedarfsgemeinschaft übertragen. Heute an der Pfanne zu stehn in der Kochgruppe war unerträglich, ich konnte nicht warten bis da Fleisch fertig war. Ein Zustand, so unbeschreiblich im wahrsten Sinne des Wortes. Bärbel kam und ich konnte mich kaum mit ihr unterhalten, weil es mich so anstrengte. Aber angestrengt und erschöpft sind nicht die richtigen Worte. Ich habe 4 Stunden Ausgang und weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich rauche eine Zigarette nach der anderen. Heute hab´ ich überlegt, ob ich mich vor die S Bahn werfe, weil es so nicht zum aushalten ist. Aber das konnte ich auch nicht, das bring ich nicht über mich. Ich habe heute den Antrag auf Weiterbewillingung ausgefüllt und erinnere mich an die Zeit, als ich zumindest noch gut und richtig Formulare ausfüllen konnte. Ich meine ich kann mir nicht vorstellen, das ich jemals wieder Einnahmen habe auf Grund künstlerischer Tätigkeit habe. Eigentlich müßte ich sagen, das ich nicht mehr Arbeitsfähig bin, aber mein Problem ist ja die Beschäftigungslosigkeit. Ich bin neulich, als ich sagte, das mich die Therapie immer sehr beschäftigt hat darauf gekommen, das ich genau das meine mit Beschäfigungslos, im Kopf, das man sich mit etwas auseinandersetzt. Deswegen sind Gespräche auch so anstrengend, weil ich absolut nichts zu sagen habe, kein Erlebnis, keine Erkentnis, nur Zeit totschlagen, bis es endlich wieder nacht wird. Endlich oblivious, zumindest für kurze Zeit. Schade, das man das Schlafen nicht länger merkt!
Was für ein Zustand! und wie da raus kommen? Zur Information: Die Idee war ein Zuverdienst, Kopien sortieren etc. und dann noch betreutes Wohnen, das würde heißen, lebenslang in einer Kochgruppe, keine eigene Wohnung mehr und “Gesellschaft”. Aber das löst mein Problem ja nicht. Das Krankenhaus. Das Krankenhaus. Und ich darin, als Gesunde. Meine erste Diagnose war z stark, ich hatte höchstens eine psychotische Episode, bzw. war verwirrt. Ich ahtte ja schon mal Spaßeshalber gesagt, ich wollte ins Alterheim, aber es ist eben, wie sich bei lebendigem Leibe begraben. Ich wünschte, es würde eine Lösung geben! Ich kann kaum Zeitung lesen, interessiere mich für nichts, weil ich immer nur diessen Zustand spüre. Diese Anstrengung und Erschöpfung zugleich, und im Krankenhaus laß ich mich nur bespaßen. Die ganzen Therapien, also Ergo und sowas, kann da überhaupt nicht drinn aufgehen, nicht im mindesten. Würde gerne irgendwas machen, was rein mechanisch ist. Aber bei jeder Arbeit muß/sollte man dabei sein, dann kann auch alles gut werden, egal, was man macht, aber mir fällt nichts mehr ein. Das wär ein Einfall. Essengehen, eiesessen gehen, schwimmen gehen, selsbt das unglaublich anstrengend. Neulich ein ruhigerer Tag, als ich Seroquel genommen habe. Ob das die Lösung ist? Es macht müde, es sediert ein wenig, vielleicht ja. Ich war ja dafür, das man mit Medikamenten experimentiert. Als ich neulich in dere Visite sagte, das mir in der Tagesklinik meine Struktur abhanden gekommen sei, nahm das die Oberärtztin ganz ernst und sagte, ja, das könnte passieren. MEin eigenes Denken und Fühlen ist mir entfremdet worden. Aber Schuldzuweisungen machen keinen Sinn.. Und doch die Erinnerung daran, wie ich mich dagegen gewehrt habe, macht Sinn jetzt. Obwohl ich hab´ mich nicht gegen die Tagesklinik gewehrt, ich habe mich gegen neue Medikamnte gewehrt. Als ich die dann nahm und es sich gut anfühlte, habe ich mich drauf eingelassen. Oh, könnte ich doch die Zeit zurückhohlen, als ich noch in der Ergitherapie ein wenig vertrockntetes Gestrüpp mit ein paar Resten Draht und Gummiband zusammenarrangierte, oder aus komisch verunglückten Aufbauformen einenn schönen Aschenbecher machte. Da gab es noch “mich” und meinen produktiven Widerstand.
Oder als ich nach der Tagesklinik zufreiden nach hause ging und erstmal ein Hörbuch hörte und mich dann vielleicht mit Jessica traf um im Merkezi zu essen, da war mein Zustand noch ganz normal. Ich konnte stehen und sehen und gehen und dasein. Ich konnte zuhören, empfinden und auch mal etwas sagen.. Oder ich habe mir noch etwas zum anziehen gekauft, z.B lange bei Wollworth gewesen, um mit eine Herrenunterhose zum Schlafen zu kaufen bzw. das gesehen und dann noch mal einen Tag darüber nachgedacht, ob das wohl das richtige ist.. so Zeit verbringen. als ich aus der Tagesklinik rausgekommen bin, fiel ich in ein tiefees Loch. Ich bin zur gewohnten Zeit aufgestanden und habe gefrühstückt und dann? Habe ich mich an den Schreibtisch gesetzt und Portraits gezeichnet, weil Stefan Thater mal sagte, das ein Künstler, wenn ihm nichts einfällt eben Selbstportraits zeichnet. Ich habe das immer nur mit wenigen Strichen getan und ziemlich viele Blätter vollgezeichnet. Dann habe ich versucht zu aquarellieren; schließlich habe ich nur noch grüne gleichmäßige Striche versucht zu machen oder ein andermal versucht Corneflakes auf Papier zu kleben und ich weiß, das jeder, der das liest, sagen würde, aber das hört sich doch ganz toll an, war es aber nicht, es war dei Hölle. Und dann? Einkaufen und kochen oder um 2/3 uhr überhaupt nicht mehr wissen, was machen. Sich aufs Bett werfen. Irgendwann Erleichterung verspürt, als ich beschl0ß, bis um halb Eins im Bett zu bleiben, einfach mehr Zeit rumbekommen. Oder abends Versuche, sich mit Bier zu betäuben, die nicht funktioniert haben. Fernseher gekauft, was nicht funktioniert hat. Julia meint, ich bräuchte mehr Eindrücke, ich sollte vereisen oder so. Dina meinte das ja auch. Mein glücklichster Monat in diesem Jahr war der Januar in der Tagesklinik, der Februar war schon wieder Scheiße, weil ich wußte, ich muß gehen und für mich hat sich nichts verändert. Bianca sagt, es liegt an den Medikamenten. Es liegt an mir selbst, die Pfleger sagen, ich könne nichts für meine “Krankheit”, aber ich bin gesund, theoretisch, kerngesund. Ich bräuchte einen Zooom in ein anderes Leben, wo man sich den Tag mit Schuhekaufen oder auf Parties gehen beschäftigt und das mit ganzem Herzen! Warum habe ich mich nicht mit Stefan Simonis verbändelt und ein Kind bekommen, es schien mir schon damals aussichtslos immer zwischen zu vernüftig und zuwenig auf alles einlasssen. Oder könnte ich die Zeit dahin zurückdrehen, wo ich die Sachen für Vilma Gold zusammnegestellt habe. Das war zwar karg, das Angebot, aber ich war beschäftigt. Ich hatte schon lange Zeit ganz wenig zu tun und hab dann das wenige zur Hauptsache gemacht, wie eine Dose Creme kaufen als Samstagsbeschäftigung, ok, das war jetzt grade dieser Samstag.

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